PSD2 wurde ins Leben gerufen, um verbesserte Datenschutz- und digitale Sicherheitsmaßnahmen für alle Zahlungsdienstleister (Payment Service Providers, PSPs), einschließlich Banken, einzuführen. Aufgrund der Sensibilität von Finanzdienstleistungstransaktionen hat die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) die überarbeiteten PSD2 Regulatory Technical Standards (RTS) herausgegeben, die - neben anderen Maßnahmen - die Verwendung digitaler Sicherheitszertifikate vorschreiben, die von einem Qualified Trust Service Provider (TSP) gemäß den eIDAS-Standards ausgestellt werden. In der gesamten EU werden „qualifizierte Zertifikate“ einen besonderen Status in regulatorischen Zusammenhängen haben.

eIDAS (EU-Verordnung 910/2014) ist eine Reihe von Regulierungsstandards der Europäischen Union, die die Anforderungen für die Einhaltung der PSD2-Vorschriften für digitale Zertifikate definieren. Dazu gehören Standards zur Überprüfung der Identität ihrer Inhaber sowie der Arbeitsweise der qualifizierten Vertrauensdiensteanbieter (TSPs), die sie ausstellen. Zertifikate, die in Übereinstimmung mit den eIDAS-Standards von qualifizierten TSPs ausgestellt werden, werden auch als „qualifizierte Zertifikate“ bezeichnet und haben in bestimmten rechtlichen und regulatorischen Kontexten in der EU einen besonderen Status.

Die PSD2-Anforderungen ermöglichen die Verwendung digitaler Zertifikate zur Identifizierung von Zahlungsdienstleistern und Banken, zur Verifizierung ihrer lizenzierten Rollen, zur Verschlüsselung der Kommunikation und in einigen Fällen zur Bereitstellung fälschungssicherer Siegel für Transaktionen oder Daten. Die PSD2 Regulatory Technical Standards (RTS) legen fest, dass nur eIDAS-Zertifikate, die von qualifizierten Trust Service Providern (TSP) ausgestellt wurden, für die Identifizierung von Zahlungsdienstleistern verwendet werden dürfen, da Finanzdienstleistungstransaktionen sehr sensibel sind und einen hohen Datenschutz erfordern.